83 Prozent sehen in Frauenquote keine Lösung

Aktuelle Ergebnisse des Swiss Business Pulse

Die EU f?hrt ab 2027 eine Frauenquote von 40 Prozent f?r Aufsichtsr?te ein. Das hat der EU-Ministerrat am Dienstag beschlossen. Die Schweiz kann diese Vorgaben zurzeit nicht erf?llen. Die Ergebnisse des aktuellen Swiss Business Pulse zeigen: 83 Prozent der befragten Managerinnen und Manager in der Schweiz sehen in der Frauenquote nicht die L?sung f?r mehr Diversit?t in den Vorstandsetagen.

Die Studie interviewt Schweizer Unternehmen zu Entwicklungen, Erwartungen und aktuellen unternehmerischen Herausforderungen. Initiiert wird diese Befragung bereits zum achten Mal von der Z?richer Strategieberatung Leverage Experts in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut dieMarktforscher.org., addexpert und kundenversprechen.ch.

Female Leadership mit “Spielraum” nach oben

Neben den Krisenthemen Inflation, Krieg, Lieferketten und F?hrungskr?ftemangel sind die Topics Nachhaltigkeit und Diversit?t weiterhin unternehmerische “Dauerbrenner”. So sehen 43 Prozent der Befragten des Swiss Business Pulse Female Leadership als zentrales Element erfolgreicher Unternehmensf?hrung. “Zu wenig, wie ich meine. Es ist nur ein ungen?gender Wert mit viel Spielraum nach oben”, kommentiert Sandra Happel, Gesch?ftsf?hrerin der Unternehmensberatung Leverage Experts Deutschland, das Ergebnis.
“Die Umfrage best?tigt unsere Erfahrungen. Renommierte Vorst?ndinnen und Aufsichtsr?tinnen aus der Schweiz und aus Deutschland hatten im M?rz bei unserem Online-Panel bereits ?ber die Wichtigkeit von Female Leadership und Diversit?t f?r Unternehmensf?hrungen diskutiert. Die Gestaltung diverser Boards r?ckt – unabh?ngig von der europ?ischen Frauenquote – verst?rkt in den Mittelpunkt der krisengesch?ttelten Wirtschaft. Sie ist ein wichtiger Faktor, der zur Transformationsf?higkeit und damit Zukunftssicherheit der Unternehmen beitr?gt. Wenn Systeme sich nicht von allein ver?ndern, braucht es manchmal Rahmenbedingungen von au?en, die dies unterst?tzen”, so Sandra Happel.

Dringender Handlungsbedarf

Aus dieser Situation erg?be sich dringender Handlungsbedarf. Die meisten Unternehmen bauen auf gezieltes Recruiting von Frauen. Dar?ber hinaus sei es aber essenziell, so Happel, durch kontinuierliches Mentoring junge, weibliche F?hrungskr?fte erfolgreich ins Management zu begleiten.
Nur etwas ?ber die H?lfte aller Firmen haben gezielte Massnahmen ergriffen, um den Anteil der Frauen im Management zu erh?hen. Nur jede siebte Firma investiere dabei ?berdurchschnittlich. Gezieltes Recruiting, Weiterbildung und Bef?rderungen sind dabei die am h?ufigsten genannten Massnahmen.

Erwartungen der IT Branche ?bertroffen

Positiv ?berrascht wurde die IT Branche. 67 Prozent der Unternehmerinnen und Unternehmer geben an, dass die Gesch?ftsentwicklungen ihre Erwartungen ?bertroffen haben. Trotz der weiterhin positiven Prognosen in dieser Branche erwarten 83 Prozent der Managerinnen und Manager erh?hte Fixkosten und sehen im Fachkr?ftemangel nach wie vor eine grosse Herausforderung. “Der Bedarf an IT-Fachkr?ften ist kontinuierlich gestiegen, viel schneller als das Ausbildungsangebot”, sagt Heinz Br?gger, Gesch?ftsf?hrer des Schweizer Beratungsunternehmens Leverage Experts und Initiator des “Swiss Business Pulse”. Einen Grund f?r den akuten Fachkr?ftemangel sieht er im sprunghaften Anstieg von Digitalisierungsprojekten ?ber alle Branchen hinweg. Zum Teil ist dieser Trend auf sich ?ndernde Prozesse durch die Pandemie zur?ckzuf?hren.

Prognosen werden schlechter

Branchenunabh?ngig haben die Unternehmen nach wie vor den Fachkr?ftemangel zu bew?ltigen. Die schlechte Liefersituation und Materialbeschaffung bleiben mit 20 Prozent an zweiter Stelle. COVID 19 hat mit sechs Prozent immer weniger Bedeutung bei der Befragung des Swiss Business Pulse. Die Folgen des Krieges in der Ukraine haben sich zu einer weiteren zentralen Herausforderung bei den Befragten entwickelt. In ihrer Komplexit?t sind die definierten Herausforderungen teilweise mit bereits vorhandenen Problemen, wie der Sicherstellung von Lieferketten, verkn?pft.

Eine positive Prognose zur Auftragslage nimmt in allen Branchen ab. Nur noch 48 Prozent der befragten Managerinnen und Manager erwarten in den n?chsten zw?lf Monaten eine Verbesserung. Im Oktober waren noch 57 Prozent positiv gestimmt.

Insgesamt macht der Swiss Business Pulse deutlich, dass die Managerinnen und Manager in der Schweiz ihr Business und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sehr realistisch einsch?tzen, ver?nderte Situationen schnell erkennen und versuchen, m?glichst zeitnah und agil auf neue Herausforderungen zu reagieren.

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